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Montag, 26. Oktober 2015

Oktober 2015 - Gorontalo, Thomohon, Manado, Bunaken

Kino XXL, Nightmaremarket, Moneyploy und das Inselexil

14 Tage weltanschauliche Abstinenz führen uns geradewegs ins XXL Kino von Gorontalo. Für 2 Fr. bugsiert uns der Film "Everest" von 0 auf 8848m über Meer. Mittendrin statt nur dabei sind wir dank der zu kühl eingestellten Klimaanlage des Schauspieltheatervorführsaals und fiebern eifrig der Gipfelbestürmung mit.
Statt Reis und Fisch erfreuen wir uns über Popcorn, Donuts und Cola. Die kapitale Welt hat uns wieder in ihren Fängen! Gorontalo oder wie wir die Stadt nennen "Dead Rat City"  (an jeder Strassenbiegung liegen zahlreiche platt gewalzte Rattenüberreste) verlassen wir frühmorgens mit einem Kleinbus nach Tomohon. Kirchen pflastern unseren Weg als wir das im vulkanischen Hügelgelände gelegene Städtchen erreichen. Die touristischen Aushängeschilder sind die Vulkanbesteigung des Mahawu, der Schwefelsee und der Gruselmarkt. Neben der üblichen Marktware werden hier auch Appenzellerläckerlis wie Katzen, Hunde, Ratten und Schlangen angeboten.





Unabhängig vom Gruselmarkt bemerken wir eine Erkältung, welche uns für einige Tage begleitet und das Reisen erschwert. Schliesslich schaffen wir die Verfrachtung nach Manado wo der Rest der Krankheit ausgeschwitzt wird. Doch die Freude über die Genesung hält sich im Zaun, da in der Grossstadt andere Probleme auf uns warten. Unsere vielfach gel(ie)(o)bte Postcard versagt an jeglichen bis anhin gängigen Bankomaten ihren Dienst. Es ist schon eher ungeil, wie einem die monetisierte Grundlage entzogen wird, auf die wir uns während der ganzen Reisezeit blindlings verlassen haben. No Money no Poly und obwohl die Futtertränke in unserem Fall eigentlich noch einiges hergeben würde. Auch das abklappern von 15 Automaten unterschiedlicher Geldinstituten, endet jeweils mit demselben Ergebnis. Wir lassen 5 Tage verstreichen, jeder Tag birgt die Hoffnung auf ein Rattern des Geldabzählers, dass jedoch ausbleibt. Auch der Postfinancesupport bietet keine Lösung unseres Liquiditätsengpasses. So bleibt uns nichts weiteres übrig, als zur Flucht nach Vorne. In unserem Falle die Insel Bunaken wo wir Kreditkartenasyl beantragen und das bange Hoffen nach unserer Rückkehr aus den Inselexil wieder in der Geldflusswelt aufschwimmen zu können. Dazwischen geniessen wir das Meer mit Schnorcheln und Tauchen und faulenzen erneut am Strand - eine abschliessende Delphinwatchtour, wo wir unzählige der knuffigen Tiere aus nächster Nähe bestaunen können rundet unser Luxusproblem ab!









Foto by Robert und Adele

Sonntag, 11. Oktober 2015

September 2015 - Malenge Togian Island (Sulawesi)

Life is a beeeach und Boote die tingeln, tangeln besser

Dunkelheit umgibt uns. Ein kleines Schiffchen tingelt von den Wellen geküsst nahe der steil abfallenden Felsenküste. Der Mondschein spiegelt sich auf dem Wasser und nebst Meeresrauschen, tangelt und tuckert der Motor vor sich hin. Es hätte nicht erstaunt in der nächsten Bucht eine Piratenhochburg anzutreffen wo man uns nach nervenaufreibender Seeüberfahrt einen kräftigen Schluck Rum aus dem Fass, in 'nem authentischen Krug gefüllt hätte. Jedoch bleibt das Piratentreffen aus und von Ferne blinzelt en Lichtkegel auf's offene Meer.
Wir erreichen die Sera Beach Cottages und freuen uns erstmal über ein deftiges Abendessen, welches wir 'nem Piratenfrass vorziehen. Kurzum beziehen wir unser Nachtlager und verbringen satte 9 Tage am herrlichen Strand von Malenge. Life is a beeeach, aber seht selbst!





Sonntag, 4. Oktober 2015

September 2015 - Wakai, Una Una Togian Inseln (Sulawesi)

Kotzjulen, Forget Wakai, Fischers Fritz, füttern viele Fische und die Bedeutung des Omen

Wir brechen auf, runter von 800 Höhenmeter zum Meer. Unser Ziel sind die Togian Inseln. Erneut per Bus beginnt eine langwierige Fahrt. Ausser uns sitzen nur Einheimische im Bus. Ein verräterisches knistern eines Plastiksäckleins kündet an, dass die kurvenreiche Fahrt einigen Insassen nicht wohl bekommt. Und so werden in den nächsten Stunden mehrfach farbenprächtig Knistersäckli abgefüllt. Besonders unsere Sitznachbarin entleert ihren Magen gegen 10 Male, was ihr den Übertitel "Kotzjule" einbringt.



Die Togian Inseln sind touristisch noch nicht so gut erschlossen und vorallem der Land- und Seeweg ist mühsam. Dennoch gelingt uns die Überfahrt nach Wakai, wo uns eine Übernachtung erwartet. Wer gerne taucht, schnorchelt und sich von Fisch ernährt, der wird in den Togians glücklich werden. Jedoch bleibt wenn nötig nicht in Wakai, das Fischerdorf ist echt skuril. Hier vertreiben Menschen die streunenden Hunde mit Steinen und wütend wirkende Kühe mit blutiger Schnauze werden auf kleine Schiffe verfrachtet..
Komisches Dorf, aber wenn man zur Insel Una Una via öffentlichen Transportbooten möchte bleibt einem nicht viel anderes übrig.


Wir treffen auf Andri, dem Besitzer des Tauchresorts auf der Togian Insel Una Una. Er übergibt uns einen Karton, den es heisst unbeschädigt mit zu seinem Resort zu bringen. Im Karton befindet sich ein weisser Pelzkneuel, der bei genauerer Betrachtung einem kleinen Hundewelpen gleich kommt.
Eigentlich hätte das Boot schon um 8 Uhr ablegen sollen. Doch das indonesische Militär verbietet die Abfahrt bis um 13 Uhr. Der Welpe wir nennen ihn "Icy", da er wie ein kleiner pelzigen Eisbär ausschaut, liegt ruhig vor unseren Füssen und wartet wie wir auf die Abfahrt. Nebst einigen Einheimischen, steigen noch 2 Paare aus Deutschland ein. Auch ihr Weg führt zum Una Una Resort.
Als sich endlich das kleine Boot ablegt, wird auch unser kleiner Freund "Icy" aktiv. Zu 6. halten wir den kleinen bei Laune und gleichzeitig in Schach. Dabei merken wir, dass die Einheimischen selbst vor so einem kleinen Wuschel Angst haben. Wir erinnern uns an die mit Steinen beworfenen Strassenhunde..


Die Wellen werden grösser und unser "Icy" so aktiv, dass wir uns gezwungen sehen ihn in seine Transportbehausung zu stecken! Kurz darauf tritt eine gelbliche Flüssigkeit unter der Kartonschachtel auf.. Da "Icy" sein weisses Fell nicht beschmutzen will, beisst und kaut er sich seinen Weg frei aus einem Luftloch des Kartons. Der Kopf schaut schon aus der Behausung. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er sich komplett befreien kann und gelblich beschmutzt sich an uns schmiegen will. Die Wellen werden stärker und das Gebilde vom Hundekopf ausserhalb des Kartons wippt bei jedem neuen Wellenstoss lustig auf und ab. Ja ja der kleine Welpe hält uns das volle Programm bereit. Denn der Seegang und der verschluckte Karton zollen ihren Tribut und  auch "Icy" kann sich in die "Hall of Puke" einreihen. Mit lehrem Magen scheinen ihm die Sicherungen durchgebrannt und nun rappelt's wie blöde im Karton. Mit Petflaschen stopfen wir seine Fluchtversuche und behalten ihn fortan in der Kiste, bis er sich beruhigt. Zwischendurch gucken wir ob er noch lebt und halten ihm etwas zum trinken hin.


Endlich im Una Una Resort angekommen, wird er zunächst aus der misslichen Box befreit und einem Waschgang unterzogen. Kaum wieder an der frischen Luft wir er den anderen Hunden präsentiert, dieser Annäherungsversuch scheitert kläglich. Statt liebevollem beschnuppern, schnappt der eine Hund ihm in den Schwanz und nur dank beherztem Eingreifen vom Staff lässt der Hund vom Welpen ab. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es nun wirklich nicht sein Tag war..
4 Tage bleiben wir auf Una Una. Nach dem anfänglichen Schock nach unserer Ankunft erleben wir 3 wunderschöne Tauchgänge. Bereits beim 1. zeigt uns der Tauchspot so ziemlich alles was er zu bieten hat. Wir sichten einen Schwarm Barracudas, Grauperfische, Schildkröten, Napoleonfische, einen Blaupunktstachelrochen, grosse Thunfische, Octopus und sogar einen Hai - Jackpot!


Der 4. Tauchgang wird für Andy eine tortour. Bereits mit etwas Kopfweh wird der Tauchgang begonnen und als wir nach 1h unter Wasser zurück im Boot sind, steigert sich das Kopfweh in massive Übelkeit. So trifft es zu guter letzt auch ihn für einen Eintrag in die "Hall of Puke". Das Abtauchen trotz Kopfschmerzen ist als fahrlässig zu bezeichnen und Andy würde sich dies niemals mehr antun. Das Kopfweh hält auch noch 1 Tag später an und ist sehr untypisch für den nun Alten 30 jährigen, deshalb verzichten wir auf einen weiteren Tauchgang und sparen dies für die bevorstehende Insel Bunaken auf. Das Vogelomen wird als Entleerung des Magens interpretiert!