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🇮🇩 Eatonesia Love Klops

Indonesien - Inseln über Inseln



Von Indien her könnte ich via Seeweg nach Indonesien schwimmen. Die Distanz nach Sumatra ist für mich als ehemaliger Spitzenschwimmer ein Klax. Das Reisen auf Indonesien wird jedoch ohne Flossen und Kiemen massiv erschwert, da der Archipel summasumarum etwa 17'000 Inseln zählt! Um von A nach B zu gelangen benötigt man langwierige Fährverbindungen. Man fragt sich zurecht, wie weit ein solcher Kahn noch kommen mag und sollte sich im Vorfeld einen genauen Überblick über den Notausgangssituationsplan sowie den Zugang zu Schwimmwesten verschaffen. Dann sind da noch Busse, die sich durch schmale Strassen am entgegenkommenden Verkehr vorbeidrücken und mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Dörfer preschen. Immer die Hoffnung, alle Lebewesen sind schnell und schlau genug um der rasenden Bestie auszuweichen. Zu guter Letzt bleiben unökologische Flüge, welche aber meist noch irgendwo zwischenlanden, wodurch sich der Reiseweg ebenfalls verlängert. Zusammengefasst lässt sich sagen: Reisen in Indonesien benötigt Zeit und ist oftmals mit einem kleinen Abenteuer verbunden!

Zum 3. Mal in diesem Jahr und zusammengezählt 4 Monate lang bereise ich dieses Land. Obwohl ich mich anfänglich auf Sumatra etwas schwer getan habe, zähle ich mich nun gerne zu 'nem bekennenden Indonesienfan!
Die Landschaft, die Tierwelt und die Einwohner ihrer selbst, sind extrem vielfältig und ändern bei jeder Insel auf's Neue. Ungefähr zwischen Bali / Lombok und den westlicheren Inseln verläuft die botanische Linie zwischen der südostasiatischen sowie der austropolinesischen Fauna und Flora. Aus Lychee Bäumen werden quasi Zedern. 
Weite Teile Indonesiens sind im sogenannten Ring of Fire. Dies führt zu zahlreichen aktiven Vulkanen. Selbst erloschen geglaubte Vulkane errupieren erneut spektakulär. Kleinere - mittlere Erdbeben können ebenfalls auftreten und halten die Bewohner auf trab.


Leider wird auf Sumatra nachweislich die Existenz des berühmten Tigers auf's Spiel gesetzt. Neben Wilderern tragen auch industrielle Palmölplantagen dazu bei, welche das Terretorium der Grosskatze zerstören und einengen. Sehr bedenklich, aber Palmöl ist von den industriell verbrauchten Ölen eines mit dem besten Wirkungsgrad. Trotzdem schmerzt einem die Durchfahrt der Monokulturenanbaugebieten. Bei Bukit Lawang besteht die Möglichkeit hautnah Orang Utans in freier Wildbahn zu erleben. Diese faszinierenden orangefarbenen Menschenaffen gefallen mir nicht nur weil wir die gleiche "Hautfarbe" teilen, nein, sie sind reine Klettermeister.  Um sich vor wilden Tieren (u. a. Tigern) zu schützen lernten sie die evolutionäre Baumbesteigung. Ihr Pendant auf Borneo muss sich davor nicht fürchten, was ihm wiederum die Kletterei erspart. Am idyllisch liegenden Toba See kann ich mich als Fisch so regelrecht "austoba". Vulkanbesteigungen sind für Trekkingfans der Kick. Ein Blick in einen röchelnden, brudelden und rauchenden Krater hat schon was magisches.
Auf Bali herrscht das Partymekka Kuta welches vielfach mit dem Mallorca für Australier angepriesen wird. Doch zur Nebensaison kann man sich dort gut verweilen, wenn der Partyklops mal wieder unter den Schuppen ausbrechen möchte. Zum surfen eignen sich die Gegend um Uluwatu oder Canggu. Einer der schönsten Schnorchel und Tauchspots findet ihr im Norden der Insel (Pulau Menjangan), hier fühl ich mich unter den mit Schnorchel und Maske schwimmenden Korallenbestaunern pudelwohl. Das touristisches Ubud übt eine förmliche Eat Love Pray Mentalität aus, was mir weniger behagt. Ebenso die berühmten Reisterassen haben mich nun auch nicht von der Koralle grissen. Wer Reis nicht nur im Teller liebt, ist mit Banaue oder Batad auf den Philippinen besser aufgehoben. Für jenige die lieber chillen, empfehle ich Gili Air. Im Vergleich zur Partyinsel Gili T und des verschlafenen Gili Meno stimmt für mich hier die Abwechslung zwischen chillen, grillen und Party auf der Trauminsel. Ein weiteres Surfermekka, veritable Strände sowie einige Beachpartys findet man in Kuta Lombok. Kuta Bali muss übrigens vor über 30-40 Jahren etwa so ausgeschaut haben wie nun Kuta Lombok.
Weiter westlich wartet die Insel Flores auf. Welche die Tore zum Komodonationalpark bildet. Hier kann man neben der Waranbesichtigung auch sehr gut tauchen. Meine beiden Mitreisenden haben sich da entschlossen beim Bajo Dive Padi Center den Openwaterkurs zu absolvieren. Nun können wir endlich zu 3. abtauchen!
Nördlich von Flores erstreckt sich die krakenförmige Insel Sulawesi. Als touristische Ziele haben sich vorallem die Torajaregion mit den spekatulären Begräbnissen und den hängenden Särgen, wie auch die Togian Inseln, Bunaken und Lembeh Strait für tauchen, schnorcheln und rumchillen entwickelt. Aber egal welche indonesische Insel besucht wird. Der Schwanz der gemeinen Hauskatze ist zu 80% kaum länger als ein "Stummeli". Auf Anfrage ob man die Schwänze der Katzen abbindet, prophezeit man mir eine Inzuchterscheinung über Generationen sei daran Schuld.


Land und Menschen:

Egal welche indonesische Insel ihr ansteuert, ihr werdet überwiegend auf fröhliche und kichernde Menschen stossen. Ein Hello Mister (meist auch zu Frauen) hört man oft von Kindern beim spazieren. Auch lieben sie es den Fremden zu winken, bis fast ihre Ärmchen abfallen! Interessant empfinde ich, die tuschelnden Kiddies und Jugendlichen welche ihr Englisch mit dir aufpolieren möchten. Ich hätte mich in jungen Klopsjahren vermutlich kaum dazu aufgerafft / getraut so easy auf erwachsene zuzugehen und meine 7 Standartsätze zu festigen. Zum Schluss ein kichern hier, ein kichern da und ein obligates Selfie. Wie es sich für die asiatische Selfienation gehört.
Etwas unverschämt empfinde ich die hohen Eintrittspreise für Touristen in Nationalparks, vorallem wenn in den Parks dennoch Felder angelegt werden und die Einheimische ihren Abfall liegen lassen. In Sachen Umwelt hinkt man hier dem europäischen "Standart" bei weitem nach. Vielen Indonesiern fehlt das Bewusstsein dafür, oder es stört sie schlichtweg nicht. Der Spagat vom Bananenblatt zur Plastikverpackung erweist sich eindeutig als zu gross. Schule machen aber einige Dörfer auf Sulawesi, wo man beim Durchfahren ihre "cleanness" bestauen kann.


Auch in diesem Teil Asiens regiert der Reis die Futteraufnahme. Sogenannte Warung bieten Garküchenessen an, welche Munden und teils tränenrürend Scharf sind. Die besseren bieten nicht nur Hühnchen oder Fisch sondern auch Gemüse, Tempe und Tofu! In Flores (auch little Italy genannt) kann man schmackhafte Pizzen und Nudelgerichten zu moderaten Preisen verspeisen. Bali, Gili's und Lombok zeigen sich kulinarisch sehr international.
Indonesier sind schnell mal überfordert, wenn es nicht nach Schema F läuft. Sie erscheinen mir zwar tüchtig doch fehlt ihnen ab und an die Selbstinitative.
Es wundert nicht, dass es keine bekannten indonesischen Rennfahrer gibt. Oftmals vergessen sie den 5. Gang im Fahrzeug, auch anfahren auf Kies beherrschen sie mit ihrem Bleifuss wie keine 2. Nation. Und wenn sie denn mal rollen und mit überhöter Geschwindikeit rumcruisen, dann checken sie ihre Telefonkontakte, und rufen während des fahrens sich einmal durchs gesamte Telefonbuch durch. Die Mägen ihrer Mitfahrer entleeren sich ständig, auch wenn es gar nicht mal so kurvig ist. Und wenn sie dann mal anhalten vergessen sie doch glatt den Motor auszmachen. Ein Ecodrive-Fahrlehrer würde sich bei solchem Strassenverhalten vermutlich auch gleich übergeben. Verhandlungssache gilt beim Preis und deinem Geschick für beide das Optimum herauszuholen. Asien ist bekannt für's feilschen, doch egal wie gut du deinen Deal durchsetzt, es beschleicht des öfteren der Gedanke die Ware doch etwas zu überteuert bezahlt zu haben...
Beim Thema Kopfrechnen und zählen sind die Vorteile wieder zu deinen gunsten. Viele haben beim 1x1 in der Schule wohl einen Fensterplatz besetzt. Dennoch sollte nach dem Kredo "Ehrlichkeit währt am längsten" gehandelt werden!

Meine Mitreisenden erlebten politisch motivierende Geschicke in Ampana auf Sulawesi hautnah und wurden vom regionalen Senator zum Abendessen und einer seiner Wahlkampfpräsentation im Ort eingeladen. Im Schlepptau begleiteten ihn 3 prominete leicht bekleidete Frauen die sich als jakartanische Fernsehst(er)(ü)n(d)chen herausstellen. In unseren Breitengraden würden wir ihre knappbemessene Aufmachung als Dirnen bezeichnen. Wie dem auch sei, die provisorisch erstellte Wahlkampfbühne entpuppte sich als eine Sing dich frei oder Tanz dich glücklich Veranstaltung. Wer eine Rythmusperformance auf der Bühne ablegte wurde mit einem roten 100'000 Rupiahschein belohnt. Dem dasitzenden Senator hätte man auch Mister Burns sagen können, seine Hände falteten sich gekonnt in die "Ausgezeichnet" Position! Auch die eingeladenen Touristen bekamen ihr Fett weg und wurden öfters aufgefordert die Bühne zu rocken und dem ganzen einen westlichen Tanzstil zu verleihen. Bedenkt bitte, dass die indonesienische Bevölkerung grösstenteil aus Muslimen bestehen. Die ganze Sache hat neben der Geldvergabe einer demokratisch andeutenden Partei ihren fahlen Beigeschmack und auch wir Touris sahen uns nach der 5. auferzwungenen Backgroundperformance genötigt bis sogar etwas vergewaltigt von dieser Machenschaft. Zurück im Hotel wollte der Senator noch Tee und Kaffee ausschenken. Unsere Anfrage nach Bier überhörte er gekonnt und wies darauf hin, dass wir in einem muslimischen Land seien. Klar, Sex sells, aber das Bier ist des Teufels - wir verstehen!!! 😜

Indonesien hat mir sehr gut gefallen sonst wäre ich wohl kaum so lange und soviele Male hierher gekommen. Zudem reizen mich beim nächsten Besuch die Inseln Java und Papua!


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