Videos

Videos / Movies

Trailer Chapter 1 Chapter 2 Chapter 3 Chapter 4 Chapter 4-5
Chapter 5 Chapter 6 Chapter 7 Chapter 8 Chapter 9 Chapter 10

Freitag, 26. Dezember 2014

Dezember 2014 - Jaisalmer, Jodhpur

Eine Oase in der Thar und das Himmelblau zu Erden.

Die Station Old Delhi plazt aus allen Nähten. Uns wird hier schlagartig deutlich wieviele Menschen in Indien leben müssen. Auf der Bahnüberführung herrscht ein Gedränge, welches mit einem Platzangstkollaps in Verbindung gebracht werden kann. Seit 3 Minuten stehen wir vollbepackt mit Heidi und Carmens Ruki auf der
schmalen Treppe runter zu den Geleisen. Um uns rum viele zumeist männliche Einheimische. Daran zu denken wieviel menschliche Last eine solche Treppe bzw. die Bahnüberführung aushalten mag, wäre hier unangebracht. Schliesslich kämpfen wir uns durch bis zu den Geleisen.
Der Zug fährt ein und wir bekommen unsere reservierten Plätze. Erneut eine Hinduhimmelfahrt? Aber wie schon erwähnt in Indien kann sich jeder Augenblick sofort verändern. So auch hier. Kaum der 1. Aussenbahnhof Delihs angesteuert, schon Platzen erneut gefühlte 1000 Menschen in den Zugwaggon. Erneute Platzangstgefahr breitet sich aus.
Nach 3h Quetschfahrt können wir uns endlich auf unseren Plätzen verdient hinlegen und fahren schlafend Richtung Jaisalmer.
Die Nacht verlief ungewöhnlich ruhig und wir sind bei erreichen der grenznahen Stadt zu Pakistan munter wie 7.
Unser Indien-Führer und 2 Engländerinnen empfehlen uns ein Guesthouse im Fort, da das Fort aber lngsam unterspühlt wird sind wir etwas zwiespältig, ob wir mit unser Anwesenheit dem geschichtsträchtigen Bauwerk schaden sollen. Das Zimmer des empfohlenen Surjaguesthouse überzeugt uns dermassen das wir unseren "Artenschutz" über Board werfen und die Suite für mikrige 400Rs beziehen - Jackpot!




Dennoch werden wir uns zurückhalten im Wasserverschwenden. Da dieses Bauwerk sehr imposant ist und auch nach uns nicht in der sprichwörtlichen Sinnflut untergehen soll.
In Jaisalmer entspannen wir vom hektischen Katz und Mausspiel mit den Paparazzis von Agra und Delhi! Auch ist der Lärmpegel sehr bescheiden, da im Fort kaum Riskschas durchfahren und somit Hupen können. 4 Tage lässt es sich zu köstlichen Lassis und guten indischen Currys mit Blick auf die weite Wüste Thar super relaxen. Und der Rest der Gemütlichkeit erledigt unsere Suite! 1 Tag mieten wir ein Motorrad um die Umgebung Jaisalmers zu erkunden.

Dabei werden wir Augenzeugen wie sich Guides bei Kenotaphen in die Haare kriegen. Da seit etwa 2-3 Jahren deutlicher Tourismusrückgang zu verzeichnen sei scheint es so, als fingen sich gewisse Touribranchen selbst zu zerfleischen. Bei der Sam-Düne werden wir von aufdribgkichen Kamelführern beinahe vom Scooter gerissen. Alle wollen uns auf ihren Kamelen sitzen sehen. Die Penetranten vermasseln uns die Schönheit der Thar dermassen, dass wir den Rückzug zu unserer Oase (Suite) antreten. Auf einmal wird uns bewusst, wie wenig wir auf Touris gestossen sind, nicht nur in Jaisalmer, nein bis anhin in ganz Indien, ausser dem Taj Mahal. Wenn man in Indien Touris antrifft, so sind es meist etwas versiffte Persönlichkeiten die hier auf der Suche nach Yoga, Meditation und Opium sind. Nette Menschen die auf uns aber grösstenteil skurril wirken mit ihrer Art: Ich spüre in kribelndes Indien in mir! Solche Leute sind ihrem Büroleben entflohen oder schwören sich es nach ihren Ferien zu vollziehen. Dennoch mit einigen Gespräche zu führen ist witzig und unterhaltsam zugleich. Hare Krischna lässt grüssen.
Wir verlassen unsere geliebte Suite ungern frühmorgens doch der Zug bringt uns von hier nach Jodhpur.

In Jodhpur ist nur ein Kurzaufenthalt geplant. Die Blaue Stadt sieht aber auf den 1. Blick eher aus wie jede andere indische Stadt, auch sind Lärmpegel, Kühe und Hunde auf der Strasse und natürlich unsere geliebten Rikschaschnorrer nicht zu übersehen. Aber wenn man mal durch die riesige Tore des Meherangarh Forts schreitet, so scheint alles andere beilaufig. Ein interessanter Audioguide führt uns in die Vergangenheit wo die Kriege noch barbarisch waren. Nun gut, heute sind sie das ja auch... Vom riesigen Fort auf dem Plateau hat man eine schöne Aussicht auf Jodhpur. Von hier oben wird nun deutlich, warum man sie die blaue Stadt nennt...


Donnerstag, 25. Dezember 2014

Dezember 2014 - Delhi

Ausgebucht und das Warten auf Pakete

Wir sind in Delhi. Die Zugfahrt hierhin, war im Gegensatz zur Letzten wie im 7ten Hinduhimmel. 
Im Land des Yoga's, Meditation und Opiums sei das Reisen easy? - Denkste!! Die Züge sind schon Monate voraus ausgebucht. Wir versuchen über Weihnachten in den Süden zu gelangen, doch unsere nächsten Zugetappen sind heil voll und Waitlists von über 200 Personen. 
Zum Glück besinnen wir uns an das öffentliche Tourismusbüro in Delhi, wo wir auch Kartenmaterial erhielten. Der nettte Mitarbeiter meinte damals es gäbe für Touris in fast allen Zügen 10% freie Sitzplätze, die speziell für sie und das Militär vorbehalten seien. Mit diesen Hoffnungsschimmer betreten wir den Bahnhofsschalter. Keine Stunde später halten wir 3 Tickets hoch, welche uns in den angestrebten Süden befördern! Das System funktioniert wenn auch nicht in einem Stück. Ein weiteres zuverlässiges System in Delhi ist die Metro, mit einer Smartcard klappern wir den Lotustempel, das Fort und die Moschee ab. 
Doch egal wo wir Sehenswürdigkeiten anschauen, lauern uns indische Papparazzi's auf. Zunächst empfindest du das fotografiert werden als schmeichelnd doch nach dem 20igsten Pflichtlächeln ist das Tageskontingent aufgebraucht.



Anfangs denkst du, du kommst in Indien schnell klar (Geruch, Lärm, Verkehr und Inder) doch jeder Augenblick kann sich das wiederlegen. Es hilft die Flucht nach vorne oder das Hotelzimmer zum regenerieren.
Hier, in der 20 Millionenhauptstadt Delhi erwarten wir Post aus der Heimat. Einmal Schokolade und einmal Zweifelchips. Leider schaffen nur die Chips den weiten Weg in unseren Mund, die Schokolade verläuft vermutlich irgendwo vor sich hin oder ein Gourmet-Inder gönnt sich diesen Hochgenuss.



Nach der Planungs- und Empfangsphase wird es Zeit weiter nach Rajasthan zu kommen. Natürlich per Zug.


Montag, 15. Dezember 2014

Dezember 2014 - Agra

i Tajed the Mahal

Seit 03:30 wach, Hungergefühl und schon eine Horde bettelnder Menschen abgewimmelt. Wir befinden uns am Bahnhof. Der Zug hätte uns eigentlich schon vor 2.5h mitnehmen sollen, doch auf der Anzeigetafel wird unser Zug regelrecht nach hinten gereicht es ist 07:00!
Die präzisionsverwöhnten schweizer Nerven sind schon fast überspannt als der Zug endlich einrollt. Sofort hängen sich die jüngeren Inder an die Waggons um die besten Plätze in Anspruch zu nehmen. Von unserem Waggon mit reservierten Schlafplätzen fehlt jedoch jede Spur. Wir treffen auf ein paar freundliche nicht bettelnde Inder die uns helfen nach dem verschollenen Waggon ausschau zu halten. Es herrscht Chaos und erneut behauptet jeder wieder was anderes!

Dennoch werden wir dank den indischen Profilern fündig. Unsere Freude über den gefundenen Waggon währt nur sekundenschnelle. Die reservierten Sitzplätze sind mit irgendwelchen Platzbesetzern voll. Wir erhalten dennoch mit Nachdruck auf unseren 2 Liegen soviel Platz, dass wir uns wenigstens setzen können. Zu allem Übel strömt eine unbändige Masse an Menschen in den bereits vollen Zug. Es grenzt an ein Bahnfahrtsdesaster wie wir es noch nie erlebt hatten. Um der Situationskomik was abzubekommen, lassen wir uns anstarren, lesen im Buch oder Reiseführer, hören Musik und Bloggen einwenig. Bei jedem Halt drängeln schon die nächsten Passagiere in den vollen Zug, obwohl noch einige Fahrgäste gerne aussteigen würden, erneute Anarchie!


Wir fragen uns, weshalb wir überhaupt reservierte Plätze kauften um dann einen Bruchteil in Anspruch zu nehmen. Zugegeben, wir hätten uns natürlich auch total auf Assi stellen und die Plätze einfordern können, doch angesichts des imensen Menschenaufkommens wären wir dann als Egotouris abgestempelt worden. Es wird langsam Dunkel und die Menschenmassen werden kleiner, wir stranden in Firozabad unweit vor Agra, da wir leider keinen Direktzug dorthin bekamen, da ausgebucht. Sowieso scheint das Bahnnetz an allen Enden und Ecken zu zerbersten. Auch das wir mit 7h Verspätung in dem Ort ankommen scheint für die indischen Mitstreiter nicht weiter ein Novum zu sein.


Nun denn, Firozabad ist touritechnisch kein Zuckerschlecken. Aufdringliche Rikschafahrer "begrüssen" uns am Bahnhof und jeder weiss es abermals besser.
Wir entscheiden ein Hotel aufzusuchen, doch Cheaphotels scheint unser gewählter Rikschafahrer keine zu kennen. Von Hotelanlage zu Hotelanlage mit überteuererten Preisen schleppt er uns. Das Spielchen wird uns zu dumm und wir entscheiden mit dem Bus nach Agra zu fahren. Die 40km legt der Bus, im Gegensatz zum Zug, mit Lichtgeschwindigkeit zurück zudem bekommen wir ein hübsches billiges Hotel und beim Abendessen um 22h können wir vom hoteleigenen Dachrestsurant die Schatten des Taj Mahal erkennen.
Agra selbst ist eher touristisch, dennoch scheinen sich die Einheimischen nicht so wirklich daran gewöhnt zu haben. Die Anzahl an sehenswertem ist ebenso begrenzt. Doch wer von sich behaupten will in Indien gewesen zu sein, wird um das pompöse und architektonische Meisterwerk im Ort nicht herumkommen.



Sonntag, 14. Dezember 2014

November 2014 - Varanasi

City of learning and burning.

In den schmalen Gassen Varanais tummeln sich sondergleichen eine Tonne Inder, Kühe, Ochsen, Hunde Katzen und Affen. Töff- und Rikschafahrer streifen um die Ohren oder schneiden einem gekonnt den Weg ab. Die Gassen erinnern teilweise an Müllhalden. Zwischendurch entdeckt man aber auch einen frisch platzierten Kuhfladen. Da muss man schon aufpassen wohin man stapft. Für die weniger trittsicheren Besucher empfehlen wir Gummistiefel.


Das Hightlight dieser Stadt ist der Ganges in dem sich eine Vielzahl Gläubiger waschen und sich somit den "Stairway to Nirvana" sichern. Ein Bad im Ganges erlöst dich aus dem undurchsichtigen Kastensystem der Hindus. Zudem pilgern viele Familien mit verstorbenen Mitgliedern hierher um einer Verbrennung im öffentlichen Krematorium beizuwohnen. Eine solche Verbrennung ist gleichbedeutend wie ein Waschtag am Fluss. Über die Wasserqualität des Ganges gibt es zahlreiche Spekulationen wir verlassen uns aber lieber auf Riechresultate und somit gibt's kein Nirvanabad. Auch unsere Wäsche wird vorläufig nicht hier gewaschen!


Gegen Abend kommt die Stadtjugend zu den gahts (Treppen des Ganges) hier zeigen sie ihr können beim Drachenwettfliegen. Es gibt sogar richtige Fights um Drachen. Wer eine Challange akzeptiert muss versuchen den gegnerischen Drachen durch geschickte Manöver einzufangen. Unserer Drache dümpelt weit über dem Ganges vor sich auf und ab, keiner will mit uns spielen.
Die 4 Tage in Varanasi vergehen wie im Flug. Unter anderem feiert eine ganze Hotelbelegschaft mit uns Carmen's 26. Geburtstag. Der Direktor persönlich übergibt nach dem Candlelightdinner einen Blumenstrauss. Auf dem Bett unseres Zimmers haben seine Mitarbeiter zwischenzeitlich ein Blumenherz gelegt mit einem Spezialgeschenk des Direktors - lustig.


Samstag, 13. Dezember 2014

November 2014 - Way to Varanasi

Indistyle immer geil!

Incredible India, der Slogan hat hier mehr Bedeutung als einem manchmal lieb ist.
Kaum die Grenze überschritten und die Formalitäten geklärt, versuchen wir einen Direktbus nach Varanasi zu erfragen. Diese anscheinend leichte Aufgabe entpuppt sich allerdings als Labyrinth. Fragt man Leute in einen abfahrtsbereiten Bus, bekommt man die Antwort, dass es keinen gibt und nur dieser würde annähernd in die besagte Richtung fahren.. Auch für den Standort des richtigen Busterminal erhalten wir unterschiedliche Angaben. Beim Busterminal schlussendlich, behauptet jeder wieder was er will, doch zum Schluss zahlt sich unsere Hartnäckigkeit aus und jemand gibt zu, dass er direkt nach Varanasi fährt. Gemäss Fahrer dauert der Trip anfangs 9 Stunden. Wie es sich nach 4 Stunden Fahrt herausstellt seien es abermals 9 Stunden. Der Bus klappert fröhlich in allen Winkeln und Ecken. Teilweise ist er regelrecht zusammengenietet, dass über dem Fenster ein zusätzliches "Fenster" erscheint. Cool ein Panaoramabus. 
Es herrscht durchaus die grössere Anarchie auf indischen Strassen, obwohl sie besser in Stand gehalten sind als beim nepalesischen Nachbarn. 
Die Grösse des Fahrzeugs und dessen Hupe haben den entscheidenden Vorteil eines Bulldozers jedoch sind diese kein Garant, dass alles glatt läuft. 3x müssen wir männlichen Passagieren den staatlichen Bus auf den verkehrsreichen Strassen wieder anschieben.
Die meisten Inder im Bus beschäftigen sich die Touristen sorgfältig zu beäugen doch ab und an werden wir mit Fragen zugepflastert. Verständismühe bekunden wir beim Englisch der Bettelnüsse kauenden Indern. Beim plaudern kommt es zur einen oder anderen "Spuckattacke" der tüchtigen Fragesteller.
Wiederum tummelt sich alles was 4 Rädern oder Beinen hat auf den zugestopften Strassen. Wir sind heilfroh und erschöpft als wir am Abend in einem Stück Varanasi erreichen. Incredible India? Für's Erste wohl war...


Freitag, 12. Dezember 2014

November 2014 - Kathmandu

En Namittag im November, de Himmel isch klar...

Kathmandu, Ende November 2014. Auf das Indienvisa wartend, gönnen wir uns in Kathmandu viel Sonne, Schlaf und leckeres Essen. Am 5. Tag nach der Einreichung dann der "Schock". Vom angestrebten 6 Monatevisa bekommen wir nur deren 3, Gültigkeit per sofort. Das wirft unsere Nepalpläne total über den haufen. Gerne hätten wir noch einen Abstecher nach Pokara und Lumbini (Geburtsort von Budda) gemacht. Doch nun sitzen wir im Nachtbus mit Kurs zur indischen Grenze.
Im Bus werden wir von einem wilden Mix aus indischer Katzenmusig und Pop beschallt. Dennoch kriegen wir das eine oder andere Auge zu und eine Mütze voll schlaf.
Es wird langsam hell als wir den Grenzposten bei Sonauli verlassen.


Bye bye Nepal, du bleibst für immer in unserem Herzen und du darfst dich eines Tages über unsere Rückkehr erfreuen!

Samstag, 6. Dezember 2014

November 2014 - Chitwan 2. Teil

Welcome to the "Eye of the Tiger" in the Jungle.

Oke zugegeben Übertitel zu erfinden, die dem Leser das Blaue vom Himmel versprechen damit der lange Blogeintrag genüsslich gelesen wird, ist immer so ne Sache. Tatsache waren aber die unten aufgeführten Erlebnisse vom 20. auf den 21.11.14
Alles hat ein Ende! Wir beschliessen unserem Pacha dasein neues Leben einzuhauchen. Der dafür benötigte Schlüssel nennt sich Jungletrek. Wir heuern 2 Communityguides an, für eine 2.5 tägige Jungletour. Schon die morgentliche Raptiüberquerung hat es in sich. Eine falsche Bewegung reicht um den Kahn zu entern und mit den Krokodilen um die Wette zu schwimmen.





Im Chitwannationalpark kämpfen wir uns "slowly slowly" durchs hohe Gras in der Hoffnung möglichst viele Tiere anzutreffen und vor die Linse zu zerren. Kaum gestartet hielten die Guide's inne, ein Wildschwein wurde erhorcht und erschnüffelt. Doch auch das Schwein bemerkte unseren Auftritt und duftet davon. Solche Momente wiederholten sich mit Hirschen, Rehen, Antilopen, Tremitenbauten und jeglichen Vögeln. Nach einer Znüni-Pause hier Dal Baht-Pause genannt im nun angekommenen Junglewald stossen wir auf eine Horde riesiger Bisons, die Stimmung erinnert einwenig an Jurassicpark wo der Schauspieler zum 1. mal Diplodocusse erspäht.
Weiter geht's vorbei an Tigerspuren, Rihnoexkrementen die, wie uns die Guide's versichern erst vor kurzem entstanden sind. In einem ausgetrockneten Flussbett, welches wir bei brütender Junglehitze hinauf schleichen, erschnüffeln unsere Guidespürnasen einen Tiger. Es soll nicht der letzte sein den wir in unmittelbarer Nähe vermuten.
Unsere beiden Guide's R. und L. (Name der Redaktion bekannt) führen uns durch den Junglewald, halten still und zeigen uns dank ihrem geschulten Auge, Tiere im Unterholz, die wir niemals selbst erspäht hätten.



Geplant waren 2.5 Tage Jungelwalk, da es verboten ist im Nationalpark zu übernachten müssen wir am 1. Tag quer durch den Chitwannationalpark laufen, ehe wir ein Dorf erreichen um zu übernachten. Doch zu diesem Dorf werden wir nie kommen, denn unsere beiden Spürnasen haben nach der Sichtung eines Leoparden den Weg aus den Augen verloren. Anfänglich ein Klax, wollten sie uns Weiss machen, doch als das ersehnte Dorf einfach nicht ersichtlich wird, bemerken alle, das wir bald in der Tinte sitzen werden.
Der niedrige Sonnestand zeigt demnächst das einduckeln an. Zu unserer Ungust lässt sich unsere Position mit den Worten "im Herzen des Jungle" bestimmen und kein uns erkenntlicher Ausweg ist auszumachen. Die beiden Guides versuchen das Ruder noch herum zu reissen, indem sie die Gangart erhöhen. Trotz unseres Trekkingtrainings bekunden wir Mühe mitzuhalten.



Das Gras wird höher und die Gudies verzweifelter. Die gegenseitigen Vorwürfe zwischen R. und L. tragen nichts zum Stimmungsbarometer bei. Ein Hoffnungsschimmer in Form eines Weges wird erreicht - Jubel!
Doch über eine schnelle Jungleflucht zu früh gefreut, neu getappte Tigerspuren und die patrouillierdene Armee, die uns für Wilderer halten könnte sowie in solchen Fällen Guidelizenzen einziehen, treiben uns vom sicher scheinenden Weg erneut ins hohe Gras.
Im Nachhinein ein Irrsinn, dass wir damals nicht mehr darauf bestanden hatten den Weg nicht zu verlassen. Doch den von existenzängsten geplagten Guides schien es einfacher unser aller Leben aufs Spiel zu setzten, als dem GMV beizupflichten.
Erneut umzingelt von 4m hohem Gras und im wissen, das vor kurzem Tiger das Gebiet durchstreiften, bahnen wir unseren Weg durch unwegsames Gelände. Mittlerweile war aus dem slowly Junglewalk ein kräftezehrender Wahnsinn geworden. Das Wasser, beinahe aufgebraucht, sowie miserable Lichtverhältnisse liessen ein weiterkommen nicht mehr zu. Nach 12 h wandern und total entkräftet sowie mit psychologischer Selbstheilung beschäftigt, wird das Worstcaseszenario tatsache - Junglefreinacht! Glücklicherweise finden wir einen frisch umgestürtzten Baum, an dessen Wurzeln noch soviel Erde klebt, dass wir ein 90 Grad "Schutzschild" unser Biwakplatz nennen können. Ein kleiner Bach in unmittelbarer Nähe sowie genügend Brennholz versorgen uns die Nacht durch.
Feuer machen? Für R. und L. undenkbar, um nicht das Interesse der Armee zu erwecken. Doch unsere Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Um Tiere fern zu halten und als praktischer Wärmespender entzünden wir pfadifachmännisch ein Feuerchen.



Eine Nacht im Jungle ist kalt und nass, denn von den Bäumen tropft auf Büsche und Gräser im Sekundentakt Tau. Wenn man genau hinhört, so meine ich, doch einen Tiger um unser Nachtlager schleichen zu hören. Geschlafen wird nicht sehr viel, doch zwischendurch holt uns das Sandmännchen in das sichere Reich der Träume, während immer 2 Leute die Tigerabwehrstellubg einnehmen. 
Die Nacht wird unbeschadet überstanden  und es erfolgt der Aufbruch zur neu gewählten Hotelresidenz wo die Erlebnisse verarbeitet werden. Am Nachmittag und mit neuen Kräften ausgestattet machen wir uns auf, zur Geburtsstelle von den Chitwan-Krokodilen. Unterwegs treffen wir auf ein Rihno welches wir aus 6m Entfernung und geschützt durch Geländefahrzeuge beobachten können. Toll!



Zurück geht's zum Hotel wo wir nochmal eine Nacht verbringen und über die Geburtsstelle domestizierender Elefanten mit dem Bus nach Kathmandu aus dem Junglewahn entfliehen...