🇷🇺 Klops'sches Transsibirisches & Russisches

Teil 1 (Russland)

Transsib:

Eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn ist ein Traum den man sich einmal im Leben erfüllen sollte, sofern Ferrosexualität kein Fremdwort darstellt. Klar gehören holprige Nächte zum ausgewogenen Standart. Die Natur ist teils atemberaubend schön und weit, soweit das Auge reicht. Nächstes mal beachten wir bei Tagesanbruch die Strecke Irkustk-Ulan Bator anzutreten, es soll der schönste Streckenabschnitt sein. In den sibirischen Nächten kann man bei klaren Verhältnissen einen Sternenhimmel ausmachen, den man dank der Lichtverschmutzung, bei uns kaum mehr gewöhnt ist. Gespräche jeglicher Art und besonders auf russisch geben einem den linguistischen Kick. Ein Vodka-Intermezzo trifft jeden Reisenden ein - oder mehrmals. Achtet aber unbedingt auf die Lautstärke, ansonsten spielt ihr damit rasend werdende Zugbegleiterinnen im Nachthemd anzulocken. Damit nicht genug, sie werden es euch in den nächsten Tag noch vorhalten und wollen einem ihre übertreuerten Souveniers und Suppen andrehen. Ein lächeln entschärft aber auch eine solche Situation, zumal ihr sie ja schon im Nachthemd gesehen habt. In den engen 4-Bett Abteilen sollte man schon Geselligkeit beweisen sonst wir der Transsib zum Pendlererlebnis und davon haben wir bekanntlich zu Hause genug! 4 Tage im Zug ungeduscht, kein Problem. Vom rumsitzen kommt schwitzen an letzter Stelle. Feutchigkeitstücher können einem zur Not das Frischeerlebnis zurückverleihen. Ein oder 2 gute Bücher sowie ein Reiseführer sorgen falls nötig für Ablenkung vom Daliy-Trainen. Das Restaurant haben wir nur zum Bier trinken benutzt aber für die Verpflegung sorgen sowieso die zahlreichen Babushkas und Bahnhofskioske, Nudelsuppen sowie Instandkaffee, Tee und Snickers überbrücken die Zeit, wenn's mal wieder länger dauert! Eine Transsibfahrt muss bei jeder Jahreszeit schön sein (Sommer wie Winter). Mir hat der Trans-Tripsehr gut gefallen. Auf einer Skala von 1-10 vergebe ich der Transsib satte 9 Punkte.

Land und Leute:

Russland ist klein im Gegensatz zum Weltmeer wo ich aufgewachsen bin. Aber für die Menschen ist es das grösste Land auf Erden - pfff. Die Städte sind vielseitig und kulturell ein französischer Touch ist auszumachen. Jedoch sind die Kontroversen von Stadt und Land ebenso gross wie Russland selbst. Moskau hält sich sehr sauber und scheuert die Strassen 2 mal täglich. In den Provinzen liegt neben den Strassen Abfall in den Gräsern und auf den Feldern. Hier wären Abfallbewusstsein und deren Umgang zu sensibilisieren angebracht, Herr P. Utin.

Meine Begleiter sind nicht gerade die Städtefanatiker 3 Tage Moskau und 2 Tage Irkutsk sind genug. Oke Olkhon hätten ebenfalls 3 Tage ausgereicht aber es kommt auch hier, wie so oft, auf die Jahreszeit draufan. Beim nächsten Mal würden wir noch St.Petersburg miteinbezogen und um des Pfadirevial Willen Krasnojarsk. Wo sich vermutlich immer noch Universal Soliders tummeln sollen. Auch wäre die komplette Strecke bis Wladiwostok sicherlich sehr interessant! Und kommt auf die To Do List ab 65 Jahre.

Ich habe die Russen als interessiertes und vorallem sehr gesprächiges Volk kennen gelernt. Redende Russen eigentlich super, das Problem, sie reden ununterbrochen nur russisch. Dessen Sprache uns nicht so geläufig war, jedoch mit Händen und Füssen und dem Zeigebilderbuch sowie einem selbst gebastelten Duden "Russisch halb schwer" konnten sich meine Mitstreiter ganz lustig durchschlagen. Wenn nichts mehr half waren halt Hände und Füsse gefragt. Die Russen schätzen es sehr wenn man ihre Sprache wenigstens versucht!

Stolz sind die Menschen hier auf ihr Prestigeobjekt Sotchi. Sommer heiss und Winter kaum Schnee. Fast jeder Einheimische im Zug war schon da und zeigte uns seine Ferienfotos. Das russische Essen ist deftig, doch in Restaurants ist alles mit Gramm angegeben. Es gibt nicht gerade einen Haufen für das bezahlte. Einige Russen haben wohl ihre pompöse Postur von Mamas Küche bekommen. Ein Tip: Bierhaus Irkutsk - Stroganoff, das beste Essen  das man in ganz Russland antrifft?!