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Mittwoch, 21. Januar 2015

Dezember 2014 - Way to Hampi

Rage against Rajiv

Es ist schon dunkel als wir das Leopold Restaurant verlassen. Das Essen war miserabel und total überteuert. Einzig die Einschusslöcher in den Wänden und die Wache vor dem Einlass erinnern an die Anschläge in Mumbai von 2008. Aber die Tatsache, dass es sich um das schlechteste Essen handelt, trübt das "Erlebnis" massiv.
Es folgt eine Fahrt in der gefährlichsten S-Bahn der Welt. Leute hängen sich waaghalsig an die endlos überfüllte Bahn. Es erstaunt deshalb nicht, dass es so viele tödliche Unfälle gibt wie sonst nirgends auf der Welt. Auch die 1. Klasse wir gestopft bis knapp unters Dach. Es erinnert an die Sleeper Fernzüge. Aussen ziehen die Slums von Mumbai vorbei.
Die Sleeperfahrt, welche uns nach Hampi bringen soll, beginnt angenehm geregelt. Plätze werden zugewiesen alles scheint ordentlich.



Der Zug hält auf einem Bahnhof um 2:00 nachts. Aprupt werden wir aus den süssesten Träumen geweckt. Ein netter Inder wir nennen in liebevoll Rajiv behauptet, dass wir auf seinem Platz liegen. Rajiv ist mit der netten Eigenschaft ausgestattet, zuerst handel dann schauen. Zudem blockiert er alle Leute, die in andere Abteile wollen. Rajiv wirkt agressiv und da wir schlaftrunken nicht wie von ihm gewünscht unseren Platz räumen, werden die stauenden Inder im Gang ebenfalls handgreiflich forden uns auf aufzuwachen und die Plätze frei zu geben. Mein Geduldsfaden spannt sich wie eine Gitarrenseite und ich fordere jeden Inder auf ihre Hände von mir zu nehmen, gefolgt von einem bösen Blick, der für die nötige Distanz sorgt. Rajiv weckt nun auch noch Carmen und mir reisst die Geduld engültig. Ich zeige Rajiv unsere Zugtickets und zeige auf die Platzbeschriftungen. Leider sind die Nummerierungen in diesem Abteil anders als in den anderen Wagen und haben kein lineares System. Dennoch liegen wir richtig auf den uns zugewiesenen Liegen. Rajiv möchte noch diskutieren doch mein Todesblick genügt, damit er sich kurzum mit der untersten Liege zufrieden gibt. Nach dieser Aufregung verschwinden wir erneut ins Reich der Träume.



Am morgen danach richten wir uns auf und klappen die Liegen runter, damit man sich normal hinsetzen kann. Unser Unruhestifter erscheint am Tag viel kleiner und schmächtiger als noch in der Nacht. Auf meine Frage, ob er gut geschlafen habe wirkt er verlegen. Carmen und ich trinken Chai der in den Zügen regelmässig ausgeschenkt wird. Die Fahrt dauert noch einige Stunden und wir verpflegen uns von den indischen Eleventinas die im Zug auf und ab gehen.
Endlich erreichen wir unser Ziel. Rajiv liegt in Embryostellung und schläft vor sich hin. Der Zug stoppt. Wir verabschieden uns von den Mitreisenden mit denen wir Gespräche geführt haben. Ich lass es mir nicht entgehen unseren Rajiv mit meiner als unrein geltenden linken Hand heftig zu schütteln um ihn aus seinem Schlaf zu wecken! Danach verlassen wir den Zug. Rache ist süss und in diesem Fall, die Meinige!




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