i Tajed the Mahal
Seit 03:30 wach, Hungergefühl und schon eine Horde bettelnder Menschen abgewimmelt. Wir befinden uns am Bahnhof. Der Zug hätte uns eigentlich schon vor 2.5h mitnehmen sollen, doch auf der Anzeigetafel wird unser Zug regelrecht nach hinten gereicht es ist 07:00!
Die präzisionsverwöhnten schweizer Nerven sind schon fast überspannt als der Zug endlich einrollt. Sofort hängen sich die jüngeren Inder an die Waggons um die besten Plätze in Anspruch zu nehmen. Von unserem Waggon mit reservierten Schlafplätzen fehlt jedoch jede Spur. Wir treffen auf ein paar freundliche nicht bettelnde Inder die uns helfen nach dem verschollenen Waggon ausschau zu halten. Es herrscht Chaos und erneut behauptet jeder wieder was anderes!
Dennoch werden wir dank den indischen Profilern fündig. Unsere Freude über den gefundenen Waggon währt nur sekundenschnelle. Die reservierten Sitzplätze sind mit irgendwelchen Platzbesetzern voll. Wir erhalten dennoch mit Nachdruck auf unseren 2 Liegen soviel Platz, dass wir uns wenigstens setzen können. Zu allem Übel strömt eine unbändige Masse an Menschen in den bereits vollen Zug. Es grenzt an ein Bahnfahrtsdesaster wie wir es noch nie erlebt hatten. Um der Situationskomik was abzubekommen, lassen wir uns anstarren, lesen im Buch oder Reiseführer, hören Musik und Bloggen einwenig. Bei jedem Halt drängeln schon die nächsten Passagiere in den vollen Zug, obwohl noch einige Fahrgäste gerne aussteigen würden, erneute Anarchie!
Nun denn, Firozabad ist touritechnisch kein Zuckerschlecken. Aufdringliche Rikschafahrer "begrüssen" uns am Bahnhof und jeder weiss es abermals besser.
Wir entscheiden ein Hotel aufzusuchen, doch Cheaphotels scheint unser gewählter Rikschafahrer keine zu kennen. Von Hotelanlage zu Hotelanlage mit überteuererten Preisen schleppt er uns. Das Spielchen wird uns zu dumm und wir entscheiden mit dem Bus nach Agra zu fahren. Die 40km legt der Bus, im Gegensatz zum Zug, mit Lichtgeschwindigkeit zurück zudem bekommen wir ein hübsches billiges Hotel und beim Abendessen um 22h können wir vom hoteleigenen Dachrestsurant die Schatten des Taj Mahal erkennen.
Agra selbst ist eher touristisch, dennoch scheinen sich die Einheimischen nicht so wirklich daran gewöhnt zu haben. Die Anzahl an sehenswertem ist ebenso begrenzt. Doch wer von sich behaupten will in Indien gewesen zu sein, wird um das pompöse und architektonische Meisterwerk im Ort nicht herumkommen.
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